
Ehren ist etwas anderes als Lieben. Es ist unbedingter und umfassender. Gott zu suchen und zu ehren bleibt das Erste.
(Dietrich Bonhoeffer)
Ein Sohn soll seinen Vater ehren. Bin ich nun Vater, wo ist meine Ehre?, spricht der HERR. (Maleachi 1,6)
Es hatte ein Mann zwei Söhne und ging zu dem ersten und sprach: Mein Sohn, geh hin und arbeite heute im Weinberg. Er antwortete aber und sprach: Ich will nicht. Danach aber reute es ihn, und er ging hin. (Matthäus 21,28-29)

Converte, Domine, captivitatem nostram, sicut torrentes in austro.
Qui seminant in lacrimis, in exsulatione metent.
Gott, lass diese Verheißung deines Psalms an uns wahr werden!
Et benedictio Dei omnipotentis,
+ Patris et Filii et Hagiae Sophiae +
descendat super nos omnes et super totam patriam nostram
et maneat semper. Amen.
diesen Tag in deine gute Hand zurück,
in die Hand,
aus der ich ihn empfangen habe.
Alles,
was ich heute getan habe,
alles, was ich gesagt habe und gedacht,
das, was ich gefühlt habe und was mich bedrückt hat
was ich erfahren und gesehen habe,
gebe ich dir zurück.
Leg du deinen Segen darauf
und auf die Menschen,
denen ich heute bei der Arbeit begegnen durfte.
Schenk du,
dass ich ihnen ein bisschen von der Liebe geben konnte,
die ich von dir empfangen habe,
ein bisschen von deiner Hoffnung
und von deiner Barmherzigkeit.
Ich weiß,
dass ich an vielen Stellen gescheitert bin,
dass ich es nicht geschafft habe,
jeder und jedem meiner Gegenüber so zu begegnen,
dass ich in ihm oder in ihr wirklich in jedem Moment dein Geschöpf gesehen habe.
Schenk du,
dass unsere Begegnung aber dennoch wohltuend war
und dass mein Gegenüber sich angenommen und geachtet gefühlt hat.
Gott,
ich bitte dich für diese Nacht:
schenk du Ruhe und Erholung denen,
die es gerade besonders nötig haben,
damit sie morgen früh wieder voller Kraft und Energie sind.
Amen
Ich bitte dich für alle Menschen,
die den Tag im Streit beendet haben.
Zeige uns allen Wege zum Frieden
auf dieser Erde.
Ich bitte dich für alle, die jetzt arbeiten,
für alle, die auf den Straßen fahren,
für alle, die in den Krankenhäusern wachen.
Ich bitte dich für alle, die keinen Schlaf finden,
für die Kranken und die Schwermütigen,
die Verlassenen und die Gefangenen.
Du wachst, Gott, mit den Wachenden,
du bist der Schlaf der Schlafenden
und das Leben der Sterbenden.
Amen
Jörg Zink
Wie wir beten können. Kreuz Verlag, Stuttgart 2008
Gott halte
seine Hand über dir,
wenn deine Lebensfäden
sich verwirren.
Gott halte
seine Hand über dir,
wenn das Gewebe
zu reißen droht.
Gott halte
heute und an allen Tagen
seine Hand über dir.
Aus: Alles hat seine Zeit. Impulse, Gedanken und Anregungen für jeden Tag 2021, benno Verlag
mein Leben ist wie ein Gewebe,
entstanden aus dem Faden
meines ganz eigenen Lebensweges.
Bunt,
gewebt aus einem Faden
der aus den unterschiedlichsten Farben und Materialien gesponnen ist,
über Strecken ruhig, ebenmäßig
und in sanften Farbverläufen,
wundervoll anzuschauen,
angenehm in seiner Textur,
so dass es verlockt,
immer wieder die Hand darauf zu legen und
das Gewebe zu spüren,
in Erinnerungen zu schwelgen...
an anderen Stellen rauh und brüchig
und
vielleicht löchrig,
abgewetzt,
man sieht die Mühe,
die es gekostet hat,
den Faden nicht zerreissen zu lassen,
vielleicht auch Löcher zu stopfen,
Stellen zu unterfüttern,
auszubessern.
Die Gesamtheit,
das einzigartige Aussehen des Ganzen,
zeigt mein Leben,
das du,
großer Schöpfer und liebender Gott,
mir geschenkt hast.
Ich danke dir dafür.
Gib,
dass ich das Stauenen über dieses Wunder nicht verliere.
Gib,
dass ich achtsam
mit meinerm eigenen Lebensteppich
und mit dem anderer umgehe.
Gib,
dass ich die ganz eigene Schönheit
auch der brüchigen Anteile erkenne
und die Mühen schätze und achte,
die es gekostet hat,
das Gewebe nicht zerreißen zu lassen,
sondern es zusammenzuhalten,
in meinem eigenen Leben und in dem meiner Nächsten und meines Nächsten.
Schenk du mir Achtung und Barmherzigkeit.
Amen
Gott halte
seine Hand über dir,
wenn deine Lebensfäden
sich verwirren.
Gott halte
seine Hand über dir,
wenn das Gewebe
zu reißen droht.
Gott halte
heute und an allen Tagen
seine Hand über dir.
Aus: Alles hat seine Zeit. Impulse, Gedanken und Anregungen für jeden Tag 2021, benno Verlag

... et os meum annuntiabit laudem tuam.
Gott,
eisgrau, zentnerschwer, angstdunkel scheint das Leben für viele, auch für viele, die wir lieben.
Du kannst verwandeln, wenn wir das zulassen, denn du willst uns nicht zwingen, sondern unsere freie Zuwendung zu dir und deinem Heil.
Stoße die Herzen der Menschen an, dass sie dich zulassen können und wollen, rufe die Seelen der Menschen, dass sie deine Harmonie im Missklang der Welt wahrnehmen können und wollen, berühre den Geist der Menschen mit den Flügeln deiner Weisheit, dass sie dein Angebot der Erneuerung erkennen können und wollen.
Du stößt uns an, rufst und und berührst uns jeden Tag in den unzähligen kleinen und großen Dingen und Begegnungen. Lass es dir an unseren kleinen Offenheiten genügen, um deine verwandelde Kraft zu üben.
Da kann eisgrau farbfunkelnd werden.
Da kann zenterschwer federleicht werden.
da kann angstdunkel hoffnungshell werden.
Denn du bist das Licht der Welt, du bist die Tür zum Leben, du bist der Weg aus dem Tod.
Deus splendoris, vitae et spei,
benedic in nomen tuum sanctissimum
+ Patris et Filii et Hagiae Sophiae +
nos omnes et toam patriam nostram
ex hoc nunc et usque in saeculum. Amen.
Danke für Euer Mitbeten!
Der Herr,
der Mächtige,
Ursprung und Vollender aller Dinge,
segne dich,
gebe Dir Gedeihen und Wachstum,
Gelingen deinen Hoffnungen, Frucht deiner Mühe
Und behüte dich
Vor allem Argen,
sei dir Schutz in Gefahr und Zuflucht in Angst.
Der Herr lasse leuchten sein Angesicht über dir,
wie die Sonne über der Erde
Wärme gibt dem Erstarrten und Freude dem Lebendigen,
und sei dir gnädig,
wenn Schuld dich quält.
Er löse dich von allem Bösen und mache dich frei.
Der Herr erhebe sein Angesicht auf dich,
er sehe dein Leid
und höre deine Stimme,
er heile und tröste dich
und gebe dir Frieden,
das Wohl des Leibes und das Wohl der Seele,
Liebe und Glück.
Amen.
So will es der Herr,
der von Ewigkeit zu Ewigkeit bleibt.
So steht es fest nach seinem Willen für dich.
(Jörg Zink)
Danke für Euer Mitbeten.
Danke, Gott,
dass Du Dein Heil allen Menschen zugedacht hast.
Danke für Deine Verheißung, dass Du immer mehr Menschen sammeln willst, damit sie dazukommen zu der Schar derer, die zu Dir gehören und in Deinem Namen, zu Deiner Gemeinde versammelt sind.
Gott, Du siehst uns, Du siehst die alternden und schrumpfenden Kirchengemeinden und die Vereinzelung, die sich in unseren reichen Gesellschaften über die Jahre hin schleichend ausgebreitet hat. Du siehst, wie die Coronapandemie mit ihren Einschränkungen der Begegnungs- und Bewegungsfreiheit es immer schwieriger macht, die Gemeinschaft in Deiner Gemeinde wie gewohnt zu leben.
Danke, Gott,
für die Gesten der Zuwendung und der Gemeinschaft, die es auch in diesen Tagen gibt.
Segne diese Gesten und behüte die, die in der direkten Begegnung, in Seelsorge, Pflege und medizinischer Versorgung, an der Kasse im Supermarkt, in der Nachbarschaft und so vielen anderen Gelegenheiten ihr Gegenüber Deine Freundlichkeit spüren lassen. Segne jedes Lächeln hinter dem Mund-Nasenschutz, und lehre uns, es uns in den Augen zu erkennen.
Segne die Bemühungen, Gemeinschaft aufrecht zu erhalten, wenn die direkte Begegnung nicht möglich ist.
Danke für die kreativen Ideen zu neuen Wegen, auf denen Gemeinschaft in Deinem Namen gelebt werden kann und auf denen Menschen den Weg zu Deiner Gemeinde finden können. Segne, leite und stärke alle, die diese Wege zu gehen versuchen.
Amen

Gott der HERR spricht: Ich will noch mehr sammeln zu der Schar derer, die versammelt sind. (Jesaja 56,8)
Gott, unser Heiland, will, dass alle Menschen gerettet werden und sie zur Erkenntnis der Wahrheit kommen. (1.Timotheus 2,3-4)
du bist gekommen,
um neues Leben zu bringen.
Du bist gekommen,
um ein neues Licht anzufachen in uns
und eine neue Hoffnung.
Du bist gekommen,
um uns zu zeigen,
dass wir hier auf der Erde
in direkter Verbindung zum Himmel leben
und dass unser Leben nicht an unserem engen Horizont endet,
sondern dass Leben viel mehr ist,
mehr
und weiter
und größer
als unsere engen Grenzen.
Hilf uns,
dass wir die Ängste, die uns jetzt gerade beherrschen, auf dich werfen.
Angst ist keine gute Begleiterin,
Glaube und Hoffnung und Liebe aber sind es,
diese drei,
die du uns gelehrt hast.
Hilf uns,
dass sie unser Leben bestimmen
und dass unser Blick auf dich gerichtet bleibt.
Amen
Jesus ist nicht gekommen eine neue Religion zu bringen,
sondern das Leben.
(Dietrich Bonhoeffer)

Domine, ad adiuvandum me festina!
Gott,
lass Lernen der Millionen Jugendlichen, die nun zu Hause bleiben müssen, wohl gelingen.
Du willst, dass wir lernen und wissen. Hilf allen, die Umstände bestmöglich zu nuten, damit keine wertvolle Entwicklungszeit der jungen Menschen verlorengeht.
Deine Hagia Sophia sitze an den Haus-PCs und Tablets voll guter Ideen und Motivation, damit alle Beteiligten sicher und erfolgreich arbeiten können.
Gott, selten bitte ich so konkret, aber du ließest die Kleinen zu dir kommen, bist Freund und Begleiter gerade der jungen Menschen, die noch Wege ins Leben suchen.
Denn du bist freundlich, und deine Gnade währet ewig, und deine Wahrheit für und für.
Amen.
Ich liege, Herr, in deiner Hut
und schlafe ganz mit Frieden.
Dem, der in deinen Armen ruht,
ist wahre Rast beschieden.
…
So will ich, wenn der Abend sinkt,
des Leides nicht gedenken,
das mancher Erdentag noch bringt,
und mich darein versenken,
wie du, wenn alles nichtig war,
worauf die Menschen hoffen,
zur Seite warst und wunderbar
mir Plan und Rat getroffen.
…
Du hast die Lider mir berührt.
Ich schlafe ohne Sorgen.
Der mich in diese Nacht geführt,
der leitet mich auch morgen.
(Jochen Klepper)
Danke für Euer Mitbeten

Vater im Himmel,
Danke, dass Du bei uns bist und wir uns vor keinem Unheil zu fürchten brauchen.
Vergib, dass ich das immer wieder so leicht aus den Augen verliere.
Hilf mir, darauf zu vertrauen, dass in allem Leid und aller Not, die wir in diesen Monaten sehen, Dein Wille geschieht.
Amen
Der Mensch soll sich nicht fürchten, wir sollen uns nicht fürchten! Das ist der Unterschied des Menschen von aller Kreatur, daß er in aller Ausweglosigkeit, Unklarheit und Schuld um eine Hoffnung weiß und diese Hoffnung heißt: Dein Wille geschehe, ja, dein Wille geschieht.
(Dietrich Bonhoeffer)
Halte meine Augen davon ab, nach Nichtigem zu schauen. (Psalm 119, 37)
du bist das Licht,
das unsere Finsternis erhellt.
Die Dunkelheit,
in die das Corona-Virus unser Leben getaucht hat,
verunsichert uns zutiefst.
Jede von uns, jeder erlebt die anhaltende Bedrohung anders,
aber niemanden lässt sie unberührt.
Gott,
du hast uns das Leben geschenkt
und die Verantwortung für deine Welt und unsere Mitmenschen übergeben.
Hilf uns,
dass wir beides zu deiner Ehre ausfüllen,
auch und gerade jetzt,
in der Pandemie.
Amen
Ja, du machst hell meine Leuchte,
der HERR, mein Gott, macht meine Finsternis licht.
Lutherbibel 1984
Gott,
darauf will ich vertrauen,
dass du mir weiten Raum gibst
für meine Schritte
und für meine Gedanken.
Du willst mich
aus der Enge meiner Angst
und aus der Enge meiner Schuld
befreien.
Du willst meine Gedanken frei machen
und mein Herz öffnen,
auf dass ich mit dem rechne,
was mir unmöglich erscheint.
Du willst,
dass ich weit denke
und groß,
weil du
unermesslich weit bist
und unvorstellbar groß.
Schenk du mir,
dass meine Hoffnung größer ist
als die Angst vor der Pandemie
und dass ich sie weitergeben kann,
meine Hoffnung,
an die, die hoffnungslos und ohne Zuversicht sind.
Amen
32 Denn wer ist Gott, wenn nicht der HERR,
oder ein Fels, wenn nicht unser Gott?
33 Gott rüstet mich mit Kraft
und macht meine Wege ohne Tadel.
34 Er macht meine Füße gleich den Hirschen
und stellt mich auf meine Höhen.
35 Er lehrt meine Hände streiten
und meinen Arm den ehernen Bogen spannen.
36 Du gibst mir den Schild deines Heils,
und deine Rechte stärkt mich,
und deine Huld macht mich groß.
37 Du gibst meinen Schritten weiten Raum,
dass meine Knöchel nicht wanken.
Amen
Nun ragt es vor mir auf,
groß wie ein Berg,
kein Weg vorbei,
kein Weg zurück.
Herr,
gib meinen Händen Kraft
und meinen Füßen Halt,
sichere mich, dass ich nicht falle
und lass mich ein Überwinder sein.
Steffi Baltes in: Gib mir Wurzeln, schenk mir Flügel, Francke Verlag 2011

... et os meum annuntiabit laudem tuam.
Gott,
du bist der Befreier, Gott der wahren Freiheit.
Ja, du bist die Freiheit selbst in deiner lebendigen Vieleinheit des Zusammenwirkens von beständig, lebendig und unbändig.
Befreie von der gott-fernen, gott-losen, gott-widrigen Angst, die das Irdische so absolut setzt, dass deine ewige Perspektive nicht mehr gesehen wird.
Befreie zu furchtlosem Realismus, zu furchtloser Lebensfreude, zu furchtloser Hoffnung auf deine Welt.
Befreie zu mutigem Leben, zu mutigem Einsatz, zu mutigem Sterben als Schritt in die Unendlichkeit.
Befreie zu Kraft im Tun, zu Kraft im Denken, zu Kraft im Glauben.
Befreie zum wahren Bekenntnis: Ich erwarte die Auferstehung der Toten und das Leben der kommenden Welt.
In diesem Bekenntnis liegt die Freiheit von jeder irdischen Angst, die Freiheit zu jedem irdischen Wagnis, die Freiheit zum dankbaren Heimkehren zu dir.
Lass uns diese Freiheit in unseren Häusern feiern, wenn wir dir singen, beten und dich in deinen Heiligen Zeichen bei uns willkommen heißen.
Denn auch heute feiern wir mitten im Tag dein Fest der Auferstehung, wenn der Himmel auch über uns aufgeht und du uns berufst als deine geliebten Töchter und Söhne, damit auch wir das geknickte Rohr nicht zerbrechen, den glimmenden Docht nicht auslöschen, den Gefangenen das Evangelium der Freiheit verkünden und das Gnadenjahr des Herrn ausrufen mitten ins Unheil der Welt.
Mag irdische Berechnung diese jubelnde Zuversicht verlachen und verfolgen, weil sie wahrhaft frei macht, es gilt dennoch: Nichts kann uns scheiden von der Liebe Gottes, die uns offenbar wird in Jesus Christus, über dem heute diese Liebe als Gabe und Aufgabe erstrahlt.
Denn die Liebe ist stärker als der Tod, jetzt und bis in alle Ewigkeit. Amen.
Et benedictio Dei omnipotentis,
+ Patris et Filii et Hagiae Sophiae +
descendat hac festa Baptismatae Christi super nos omnes
et super totam patriam nostram
et maneat semper. Amen.
Danke für Euer Mitbeten!

Ich danke dir, mein himmlischer Vater, durch Jesus Christus, deinen lieben Sohn, daß du mich diesen Tag gnädiglich behütet hast, und bitte dich, du wollest mir vergeben alle meine Sünde, wo ich Unrecht getan habe, und mich diese Nacht auch gnädiglich behüten. Denn ich befehle mich, meinen Leib und Seele und alles in deine Hände. Dein heiliger Engel sei mit mir, daß der böse Feind keine Macht an mir finde.
Danke für Euer Mitbeten
Mögen wir,
denen bloß Unannehmlichkeiten entstehen,
uns an die erinnern,
deren Leben auf dem Spiel steht.
Mögen wir, die wir keine Risikofaktoren haben,
uns an die erinnern, die am meisten gefährdet sind.
Mögen wir,
die den Luxus haben,
von zu Hause aus arbeiten zu können,
uns an die erinnern, die vor der Wahl stehen,
ihre Gesundheit zu schützen oder ihre Miete zu bezahlen.
Mögen wir,
die wir unsere Kinder betreuen können,
wenn deren Schulen geschlossen werden,
uns an die erinnern,
die keine solche Wahl haben.
Mögen wir,
die unsere Reisen absagen mussten,
uns an die erinnern,
die keinen sicheren Zufluchtsort haben.
Mögen wir,
die wir unser „Spielgeld“ in den Turbulenzen des Finanzmarktes verlieren,
uns an die erinnern, die keinen Spielraum haben.
Mögen wir,
die in Quarantäne zu Hause bleiben müssen,
uns an die erinnern, die kein Zuhause haben.
Während Furcht unser Land erfasst,
lasst uns die Liebe wählen.
Während dieser Zeit,
in der wir uns nicht physisch umarmen können,
lasst uns Wege finden,
um unseren Nachbarn Gottes liebevolle Umarmung zu sein.
Amen
Quelle: https://www.brot-fuer-die-welt.de

... et os meum annuntiabit laudem tuam!
Gott,
den Menschen fehlt Nähe in Berührung und Sakramenten; die Schrumpfformen der öffentlichen Veranstaltungen sind für viele nicht zumutbar, haben auch neurophysiologisch keinen Sinn, weil das Eigentliche, die echte Nähe, fehlt. Handlungen anderer in Gesang und Ritus ersetzen eben nicht das wahrhaft eigene Tun. Keine Rechtsvorschrift kann das biologisch-neurologische Wesen des Menschen verändern. Dieses Wesen hast du uns eingeschaffen und es gewollt und in deiner Heilsgeschichte überall mit liturgischem Leben gefüllt.
Lass die Verantwortlichen aller Gruppen und Vereinigungen erkennen, dass Distanz nie wahre Nähe werden kann. Befreie von der Sorge, sich selbst überflüssig zu machen, wenn man die kleinen Gruppen und Familien, die noch echte Nähe haben dürfen, ermächtigt und befähigt, die Vollformen der Heiligen Zeichen miteinander zu begehen. Dazu sind wir alle getauft, im Geist befestigt und von Gott seit Melchisedek berufen. Den Menschen ohne entsprechenden Wissenshintergrund fehlt es doch nur an vollständigen und gut erklärten Anleitungen zur Feier nach allen Regeln der agendarischen bzw. messbuchliturgischen Kunst.
Gib allen Regionen den Mut, den einige wenige schon haben, genau diese Anleitungen weiterzugeben und auch die Materie der Zeichen zur Verfügung zu stellen, damit wieder überall und jederzeit getan wird, wie Christus geboten hat und wofür er seine Gegenwart auch bei 2 oder 3 Feiernden zugesagt hat. Da dürfen die Masken äußerlich und innerlich fallen, da wird der Friedenskuss getauscht, da wird Mahl gehalten in realer Weitergabe der gemeinsamen Schale, des gemeinsamen Kelches, da werden die Segenshände zärtlich aufs Haupt gelegt. Ob die Gefäße aus Silber, Gold oder Glas sind - alles Geschaffene ist gut.
Du hast verlangt, dein Gedenken in deiner sakralen Realpräsenz zu pflegen, weil darin deine heilvolle Gegenwart vollkommen und unmittelbar in und für die Menschen wirksam wird, und sie soll alle Tage bis zum Ende der Welt erfahrbar sein. Nichts auf Erden kann diese ersetzen, sie macht die Menschen zu Himmelsgeschöpfen schon in der Not der Erde, sie erhebt die Seelen über die Materie hinaus in das ewige Leben aus Christi Auferstehung, sie befreit von der Angst und umhüllt die Feiernden in unüberbietbarer Weise mit deiner Liebe und deinem Frieden, den diese Welt nie geben kann.
Gott, du kennst die Sehnsucht der vielen nach der Vollform deiner Feier, die nun schon fast ein Jahr währt, deren erneute Erfüllung im öffentlichen Raum noch Jahre dauern kann. Erfülle sie aus der Hand deiner besonders Beauftragten, die doch nur die offenkundig zutageliegenden und auch rechtskonformen Wege gehen müssen, damit nicht nur Maskenschweigen, Zugluftfrösteln Pixel und Bitstreams bei den Menschen ankommen, sondern lebendiges, warmes Leben.
Gott, ich rufe dich an mit den Worten des einen Psalms: Bekleide deine PriesterInnen (im Text steht sacerdotes) mit den Gewändern des Heiles und erfülle sie mit deinem Geist zum Heil deines Volkes auf Erden! Gib dabei Gewand und Geist die wahrhaft not-wendende Form für unsere leidvolle Gegenwart! Amen.
An alle hier, die sich möglicherweise aufregen könnten ob meiner Bitten: Ja, es reicht, und es reicht ganz. Gesangsverbot hat Gottesdienst im christlichen Sinne, wie ihn schon Plinius im Brief an Trajan so lebendig schildert (ca. 114), im öffentlichen Raum zur Farce gemacht; kein Kantor oder Gesangstrio irgendwo auf der Empore kann mir das eigene Singen als inneren und körperlichen Prozess ersetzen, das ist biologisch unmöglich. Nur Re-Form will ich, re zur Hauskirche als ältester Grundform; da ein Fremder dabei sein darf, können alle Liturgen sich gerne auf die Beine machen und diese Möglichkeit konkret anbieten. Wenn sie das nicht wollen oder können, wie in meiner Gegend der Fall trotz konkreter Nachfrage, müssen den Menschen endlich volle und reiche Liturgien verfügbar gemacht werden. Da nicht alle Messbuch oder Agende oder Altarbuch besitzen und anzuwenden wissen, sind die Verantwortlichen verantwortlich, diese vollen Formen des Gottesdienstes zugänglich zu machen. Die Erweckung zu dieser Verantwortung erbitte ich von Gott, wie es dutzende Psalmen für die Verantwortlichen in Israel auch schon taten, nichts anderes.
Herr, wir leben hier – segne uns.
Du schickst uns in die Welt – behüte uns.
Du gibst uns Aufgaben – lass Dein Angesicht über uns leuchten.
Wir versagen oft – sei uns gnädig.
Wir fühlen uns oft allein – erheb Dein Angesicht auf uns.
Gib uns und der Welt Frieden.
Amen
Danke, dass Ihr mit mir gebetet habt.
Gott,
es fällt mir schwer, den Blick abzuwenden von so vielem, was in diesen Tagen in der Welt geschieht und mich umtreibt:
Die anscheinend ungebremste Verbreitung eines mutierten Virus in Südafrika und England; unfassbare Szenen, als eine wütende Menge das Parlament der USA stürmt;
die Unsicherheit über die Folgen der Feiertage für die Entwicklung der Ansteckungen;
bitterer Streit über die Beschaffung von Impfstoff;
die Verzweiflung der Menschen, die in Krankenversorgung und Pflege schon so lange über ihre Kräfte hinaus arbeiten und nun einer Verschärfung der Situation entgegensehen;
und all die andere Not, die durch die Pandemie entstanden ist oder verschlimmert wird.
Ich bitte Dich, hilf mir, stattdessen auf Dich zu schauen. Hilf mir, mich wie Moos auf einem Felsen in Dir zu verwurzeln und bei Dir auf dem festen Grund zu bleiben.
Amen