Grillen über Gräbern

Grillen über Gräbern
Angesichts veränderter Begräbniskulturen wird ein alter Friedhof kaum noch gebraucht. Was tun?

Mal ganz ehrlich: Wenn Sie eines Tages sterben – was soll mit Ihren sterblichen Überresten geschehen? Möchten Sie eine Sargbestattung oder lieber verbrannt werden? Soll die Urne ein "richtiges" Grab bekommen oder lieber in einem Friedwald (halb-)anonym unter Bäumen zur Ruhe kommen?

Immer weniger Menschen werden in einem Sarg bestattet. Und so kommt es, dass auch manche Friedhöfe kaum noch genutzt werden, denn Urnen benötigen deutlich weniger Platz.

So kaufte jetzt die Stadt Freital der örtlichen Kirchengemeinde den bisher kirchlichen Friedhof ab, der trotz seines Namens "Neuer Friedhof" schon seit 1976 keine Bestattung mehr gesehen hatte und dementsprechend nach dem Ende der Grabbelegungsfrist 20 Jahre später, 1996, offiziell aufgegeben wurde. Seitdem verfiel der Platz zusehends. Was tun?

Nun will die Stadt Freital daraus einen Park machen – sicherlich pietätvoller als das ebenfalls angedachte Neubaugebiet auf dem Gelände. Dass es in diesem Park auch einen Grillplatz geben soll, wirkt nur auf den ersten Blick ein wenig befremdlich, sondern passt eigentlich ziemlich gut zu der Entwicklung hin zu immer mehr Feuerbestattung. Wer eh schon verbrannt wurde, sollte ein bisschen Holzkohle über der letzten Ruhestätte durchaus vertragen können.

 

weitere Blogs

Am 14. Februar ist Aschermittwoch. Und es ist Valentinstag. Und es ist der 19. Tag nach der Veröffentlichung der ForuM-Studie. Zeit, sich diese Gleichzeitigkeiten aus queerer Perspektive genauer anzuschauen.
Von Zeit zu Zeit die Welt beobachten und natürlich in diesen Tagen: Die Forumstudie lesen: zu sexualisierter Gewalt in der evangelischen Kirche. Triggerwarnung deshalb: in diesem Text geht es um Gewalt, um Machtmissbrauch und um Ohnmacht.
C'est la vie
Menschen mit Uterus bluten. Auch wenn sie auf Bali chillen, campen gehen, pilgern oder mit dem Van durch Nordamerika düsen. Das Menstruation so ein Tabuthema ist, hat auch was mit Kirche zu tun. Über Scham, Ekel, Tampons und Tassen: