Kirchen werden Synagogen
Vorheriges Bild
Nächstes Bild
© bariloche1/www.panoramio.com/photo/7937813/CC BY-SA 3.0/Creative Commons / Geogast/CC BY 3.0/Creative Commons.org/licenses/by/3.0 / Philipp OttendörferModern passt zu liberal (Hannover)Bereits 2009 wurde eine andere Kirche in Hannover zur Synagoge. Auf der einen Seite gab es schwindende Mitgliederzahlen in der damaligen evangelischen Gemeinde, auf der anderen Seite suchten die liberalen Juden Hannovers ein Gebäude für ihre größer werdende Gemeinde. Die Gustav-Adolf-Kirche war ein in die Jahre gekommener moderner Kirchenbau aus den 60er Jahren. Gerade das Schlichte des Baus sprach für eine Umnutzung. Die Vorsitzende der jüdischen Geminde betonte einmal in einem Interview, dass es für sie nicht in Frage gekommen wäre, einen Kirchturm abzureißen, da die Vornutzer eine emotionale Verbindung zu dem Gebäude hätten. So wurde ein moderner Bau außen morderner und erst der Innenraum verrät, wer hier betet.
Jüdisches Leben in Deutschland
Galerie
Kirchen werden Synagogen
1938 brannten die Synagogen. Pogrome auf jüdische Gotteshäuser fanden im gesamten deutschen Reich statt - in den Metropolen und auf den Dörfern. Der randalierende Mob zog durch die Straßen, tausende Juden wurden misshandelt, verhaftet oder getötet. Spätestens seit diesem 9. November 1938 konnte jeder wissen, was passiert, wenn rassistische Propaganda Früchte trägt. Dann die Zäsur. Jüdisches Leben in Deutschland nach '45 war kaum vorstellbar. Und doch leben heute wieder rund 200.000 Menschen jüdischer Abstammung in Deutschland. Alte Synagogen wurden restauriert oder an Orten neu errichtet, wo sie einst standen, und manchmal wurde auch eine Kirche zur Synagoge.