Online-Petitionen boomen

Online-Petitionen boomen
Von Politikverdrossenheit keine Spur: Immer mehr Menschen beteiligen sich nach Angaben von change.org an Online-Petitionen.

Im Bundestagswahljahr engagierten sich rund 4,5 Millionen Deutsche auf der Plattform. Durchschnittlich alle vier Tage führe eine solche Kampagne aus der Zivilgesellschaft zum Erfolg, teilte change.org am Dienstag in Berlin mit. Change.org ist in Deutschland ein gemeinnütziger Verein mit Sitz in Berlin.

Pro Monat werden den Angaben zufolge im Schnitt 600 bis 700 Petitionen auf change.org gestartet. Ingesamt waren es bisher in Deutschland mehr als 45.000 Petitionen. Waren es bei dem Start der Plattform in Deutschland vor vier Jahren noch 60.000 Nutzer, seien es im Mai 2017 bereits 4,5 Millionen. Die bislang größte Petition auf change.org in Deutschland war mit 555.000 Unterschriften "Rettet die Panoramafreiheit", gefolgt von "#NoPegida" (517.000 Unterschriften) und "Herr Gröhe, retten Sie unsere Hebammen" (432.000 Unterschriften).

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Weltweit nutzen den Angaben zufolge 179 Millionen Menschen die Plattform change.org. Die beteiligungsstärksten Kampagnen in Deutschland in den zurückliegenden zwölf Monaten waren "Loveparade-Strafprozess wird aufgerollt", "Stalkingparagraf verbessert" und "Nein heisst Nein - der Paradigmenwechsel im Sexualstrafrecht". Wer auf dem Portal eine Petition startet, kann selbst entscheiden, ob und wann er die Kampagne als erfolgreich bewertet.