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Tunesien nimmt 40 Migranten auf.
Nach zwei Wochen auf dem Meer: Tunesien lässt 40 Migranten an Land
Tunesien ist bereit, 40 Migranten aufzunehmen, die seit zwei Wochen auf einem Schiff vor dem Hafen der Stadt Zarzis festsitzen. Das erklärte Regierungschef Youssef Chahed am späten Samstagabend vor dem Parlament. "Das ist eine humanitäre Geste", sagte Chahed. Allerdings dürfe damit kein Präzedenzfall geschaffen werden. Künftig wolle Tunesien europäischen Forderungen, im Mittelmeer gerettete Flüchtlinge aufzunehmen, nicht mehr nachkommen.
Die Migranten aus Ägypten und Ländern des südlichen Afrikas, darunter eine schwangere Frau, waren vor zwei Wochen in maltesischen Gewässern aus Seenot gerettet worden. Seitdem harrten sie auf dem tunesischen Versorgungsschiff "Sarost 5" aus. Mehrere europäische Länder hatten die Aufnahme verweigert. Die Geretteten selbst hatten angegeben, nach Europa und nicht nach Tunesien zu wollen. Am Sonntagvormittag lag die "Sarost 5" nach wie vor wenige Seemeilen vor dem Hafen der südosttunesischen Stadt Zarzis.
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