Katholischer Pfarrer im Bistum Magdeburg unterschlägt Geld

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Der Pfarrer begründete sein Handeln damit, dass er betrogen worden sei.

Katholischer Pfarrer im Bistum Magdeburg unterschlägt Geld
Im katholischen Bistum Magdeburg hat sich ein Pfarrer selbst wegen Unterschlagung eines sechsstelligen Geldbetrages angezeigt. Wie eine Bistumssprecherin am Sonntag in Magdeburg mitteilte, habe der Mann eigenen Angaben zufolge seit dem Sommer 120.000 Euro widerrechtlich aus der Pfarreikasse entnommen.

Es handele sich um einen Geistlichen aus Ballenstedt im Landkreis Harz. Er habe angegeben, auf Internetbetrüger hereingefallen zu sein. Wie es weiter hieß, hatte sich der Pfarrer am späten Freitagabend selbst beim Landeskriminalamt Magdeburg angezeigt und den Magdeburger katholischen Bischof Gerhard Feige informiert. Feige sagte zu dem Fall: "Kein Pfarrer, kein kirchlicher Mitarbeiter darf Gelder, die für die Pfarrei gedacht sind, zweckentfremdet entwenden. Er muss alles zurückzahlen und die staats- und kirchenrechtlichen Konsequenzen tragen." 

Der Bischof habe den betreffenden Pfarrer umgehend vom Vorsitz des Kirchenvorstandes entbunden. Weitere disziplinarische Schritte behalte er sich vor, erklärte die Bistumssprecherin. Bis zur Rückzahlung der Gelder werde das Bistum bei finanziellen Notlagen der Pfarrei einspringen. Der Pfarrer wollte sich den Angaben zufolge am Sonntag persönlich vor der Gemeinde "St. Elisabeth" erklären.

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