Sächsische Landesbibliothek erwirbt Silbermann-Archiv

Sächsische Landesbibliothek erwirbt Silbermann-Archiv
Die Sächsische Landesbibliothek - Staats- und Universitätsbibliothek Dresden (SLUB) hat wertvolle Handschriften des barocken Orgelbauers Johann Andreas Silbermann (1712-1783) erworben. Der Ankauf des sechsbändigen sogenannten Silbermann-Archivs erfolgte per Auktion aus privater Hand.

Wie die SLUB am Montag in Dresden weiter mitteilte, beteiligten sich an der Kaufsumme von 200.000 Eurodemnach die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien, die Kulturstiftung der Länder und die Ernst von Siemens Kunststiftung. Das zwischen 1720 und 1780 angelegte Silbermann-Archiv enthält Informationen zu Orgeln aus allen Teilen Deutschlands. Neben handschriftlichen Notizen fügte Silbermann Zeichnungen und eingeklebte Kupferstiche hinzu. Auch Geschichten persönlicher Begegnungen, biografische Angaben zu Dutzenden Orgelbauern sowie Informationen zu Planung, Aufbau und Pflege eigener Orgeln sind enthalten. Den Ankauf vervollständigt ein weiterer Band mit "Spezifikationen", der Geschäftsdaten enthält, sowie einige Einzelblätter.

Als Orgelbauer war der in Straßburg geborene Johann Andreas Silbermann vor allem am Oberrhein aktiv. Sein Onkel Gottfried Silbermann (1683-1753) gilt als der bedeutendste barocke Orgelbauer Mitteldeutschlands.

Kulturstaatsministerin Monika Grütters (CDU) erklärte, der Erwerb des Archivs sei nicht nur ein bedeutender Gewinn für die SLUB, sondern für die gesamte deutsche Bibliotheks- und Museumslandschaft. Der Generalsekretär der Kulturstiftung der Länder, Markus Hilgert, sprach von einem "einzigartigen Dokument der Orgelbaukunst".

Mehr zu Kirchenorgel
Markus Kaufmann, Nikolaikantor, steht unter der Ladegast-Orgel in der Nikolaikirche in Leipzig.
Die Orgel der Leipziger Nikolaikirche soll im nächsten Jahr erweitert werden. Unter den drei neuen Registern erinnert eines an die friedliche Revolution im Jahr 1989.
Herr Professor Christoph Bossert steht im Inneren der Orgel in der Würzburger Musikhochsschule
5000 Pfeifen, zwischen 1,4 Zentimeter und fünfeinhalb Meter groß, sorgen für Klangreichtum. Doch damit nicht genug: Durch elektronische Features erreicht die Würzburger "Hyperorgel" eine neue Dimension des Musikmachens.