Wüst begrüßt Abschaffung des Paragrafen 219a

Die pfälzische Kirchenpräsidentin Dorothee Wüst

© epd-bild/Markus Hoffmann

Dorothee Wüst begrüßt geplante Abschaffung des Werbeverbots für Schwangerschaftsabbrüche und erinnert daran, dass die "wichtigere Debatte" anstehe nach der Abschaffung: Nämlich "wie wir Bedingungen herstellen können, die es Frauen leichter machen, ihr Kind auszutragen - auch unter widrigen Bedingungen".

Werbeverbot für Abtreibungen
Wüst begrüßt Abschaffung des Paragrafen 219a
Die Kirchenpräsidentin der Evangelischen Kirche der Pfalz, Dorothee Wüst, hat die geplante Abschaffung des Werbeverbots für Schwangerschaftsabbrüche begrüßt.

"Frauen brauchen Information und Beratung", sagte sie am Donnerstag in Speyer. Arztpraxen könnten damit künftig im Internet sachlich über die Methoden eines Schwangerschaftsabbruchs aufklären. Schwangere in Konfliktsituationen bräuchten möglichst umfassende und seriöse Informationen. Keine Frau mache es sich mit der Entscheidung zu Geburt oder Abtreibung leicht, sagte die Kirchenpräsidentin.

Nach der Abschaffung des Paragrafen stehe die "wichtigere Debatte" an, "wie wir Bedingungen herstellen können, die es Frauen leichter machen, ihr Kind auszutragen - auch unter widrigen Bedingungen", sagte die Theologin. Das Bundeskabinett hatte am Mittwoch einen Gesetzentwurf von Bundesjustizminister Marco Buschmann (FDP) auf den Weg gebracht, der die Streichung des umstrittenen Paragrafen 219a des Strafgesetzbuches vorsieht, wie es SPD, Grüne und FDP im Koalitionsvertrag vereinbart hatten.

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