Bautzen (epd). Nach dem mutmaßlichen schweren Brandanschlag auf eine geplante Flüchtlingsunterkunft Ende Oktober in Bautzen verzögert sich deren Belegung weiter. Grund dafür sei die anhaltende Schadensbeseitigung, teilte das Landratsamt Bautzen am Dienstag mit. Grundsätzlich werde aber daran festgehalten, das frühere "Spreehotel" als Asylunterkunft zu nutzen. Er war bereits von 2014 bis 2017 Unterkunft für Geflüchtete. Eine Neubelegung ist nun für Ende November avisiert.
Auch gut eine Woche nach dem Brand konnte das Landratsamt noch keine Schadenssumme benennen. Die Polizei werde das Objekt noch stärker im Rahmen des Streifendienstes bewachen als bisher. Weitere Sicherheitsauflagen würden derzeit mit Polizei und Landeskriminalamt abgestimmt. Insgesamt sind rund 200 Plätze vorgesehen. Der Landkreis Bautzen hat nach eigenen Angaben 2022 bisher insgesamt 522 Asylbewerber aufgenommen.
Die Gesamtzahl der untergebrachten Asylbewerber liege jedoch bei rund 1.650 Personen, etwa 1.200 davon in Gemeinschaftsunterkünften. Da die Kapazitäten begrenzt seien, habe Landrat Udo Witschas (CDU) für seinen Landkreis um einen Aufnahmestopp gebeten.
Unbekannte Täter hatten laut Landeskriminalamt Sachsen im Bautzener "Spreehotel" Fensterscheiben eingeworfen. Danach war im Inneren des Gebäudes ein schwerer Brand ausgebrochen. Vier Personen, die im Haus übernachtet hatten, konnten sich unverletzt retten.