Berlin (epd). Berlins Regierender Bürgermeister Kai Wegner (CDU) hat mit Blick auf wachsenden Antisemitismus dazu aufgefordert, die Erinnerung an den Holocaust wachzuhalten. "Sechs Millionen jüdischer Frauen und Männer, Kinder und Alte - von dieser unvorstellbaren Zahl sprechen wir, wenn wir uns an die Opfer des Holocaust erinnern", erklärte er am Freitag. Anlässlich des Holocaust-Gedenktags am Samstag betonte Wegner, diese Menschen seien unschuldig von der Nazi-Diktatur ermordet worden.
Umso wichtiger seien heute die Stimmen der Überlebenden, die an dieses unfassbare Leid erinnern. "Sie mahnen uns jeden Tag: Nie wieder! Bald wird es allein an uns sein, die Erinnerung wach zu halten." An dem Tag, der an die Befreiung des Vernichtungslagers Auschwitz erinnert, müsse auch den Soldaten gedankt werden, die 1945 die letzten Überlebenden dieses Konzentrationslagers befreit hätten.
So still das Gedenken an die Toten sei, so laut müsse der Protest gegen den Antisemitismus sein, "gegen den neuen und den alten, gegen den politisch motivierten und den religiösen, gegen den hausgemachten und den importierten". Der Angriff der Hamas auf Israel vom 7. Oktober 2023 sei das schlimmste Massaker an Jüdinnen und Juden seit der Shoah. "Genau deshalb muss unser Land heute fest an der Seite Israels stehen", mahnte Wegner.