Magdeburg, Quedlinburg (epd). Der Landtag von Sachsen-Anhalt hält an der Absage der für Samstag geplanten zentralen Gedenkveranstaltung zum Holocaust-Gedenktag fest. Wie die Landtagsverwaltung am Freitag mitteilte, bleibe es in Übereinstimmung zwischen Landtagspräsident Gunnar Schellenberger (CDU) und den Fraktionsvorsitzenden bei der Verschiebung auf einen frühestmöglichen Termin. Dieser werde von der Landtagsverwaltung aktuell geprüft.
An der ebenfalls für Samstag vorgesehenen Kranzniederlegung am Denkmal für die verfolgten und ermordeten Magdeburger Sinti und Roma am Domplatz habe man nach einer Beratung im Ältestenrat hingegen festgehalten, hieß es. Dort werde Schellenberger das Totengedenken sprechen.
Am Donnerstag hatte der Landtagspräsident die Gedenkstunde wegen der geplanten Bauernproteste auf dem unmittelbar angrenzenden Domplatz abgesagt. Die Entscheidung war unter anderem von Grünen und Linken kritisiert worden. Am Freitag teilten Bauernverband und Bauernbund Sachsen-Anhalt jedoch mit, wegen des Holocaust-Gedenktags ihre Demonstration auf Sonntag zu verschieben.
Zum Zeitpunkt der Anmeldung sei den Organisatoren nicht bekannt gewesen, dass es zu Überschneidungen mit zwei Veranstaltungen zum Gedenken an die Opfer des Nationalsozialismus kommen würde, hieß es vom Bauernverband. Diese zu beeinträchtigen, sei nicht beabsichtigt gewesen.
Der Bauernbund in Quedlinburg äußerte sein Bedauern über die Absage. Sie sei überraschend und nicht nachvollziehbar, heißt es in einer Erklärung des Verbandes. Die Protestveranstaltung sei rechtzeitig angemeldet und genehmigt worden.