EKD-Ratsvorsitzender zu Syrien: "Militärschläge nicht die Lösung"

EKD-Ratsvorsitzender zu Syrien: "Militärschläge nicht die Lösung"
Der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Heinrich Bedford-Strohm, hat den Angriff der Westmächte USA, Frankreich und Großbritannien auf Ziele in Syrien kritisiert.

"Ich glaube, viele von uns haben das Gefühl: Man muss irgendetwas tun gegen die Verletzung der elementarsten Regeln des Völkerrechts durch Giftgasangriffe", erklärte Bedford-Strohm am Samstag in Trier. "Aber Militärschläge bringen nicht die Lösung", fügte er hinzu. "Insbesondere, wenn kein Plan für das danach erkennbar ist. Die Opfer schreien nach Gerechtigkeit und Frieden."

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Sie verlangten auch nach einer internationalen Staatengemeinschaft und Großmächten, "die endlich das tun, was Hunderttausende Tote und Millionen Flüchtlinge verdient haben: Frieden und eine zivile Zukunft für Syrien schaffen, in denen die Gewalt ein Ende hat und die Opfer Gerechtigkeit erfahren", erklärte Bedford-Strohm am Rande des Gottesdienstes zur Eröffnung der ökumenischen "Woche für das Leben".

Die USA, Frankreich und Großbritannien hatte in den frühen Morgenstunden des Samtstages nach eigenen Angaben Chemiewaffen-Installationen des Assad-Regimes angegriffen. Die westlichen Mächte wollen damit einen mutmaßlichen Angriff des Assad-Regime mit den international geächteten Chemiewaffen auf die Rebellenstadt Duma vor einer Woche bestrafen. Assad und Russland bestreiten den Giftgasangriff.

In Syrien kämpfen Machthaber Baschar al-Assad, Rebellengruppen und Terroristen um die Macht. Russland und der Iran unterstützen Assad. Seit 2011 kamen durch die Gewalt Hunderttausende Menschen ums Leben, Millionen sind auf der Flucht.